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Bevor ich zum Rezept für Chocolate Chip Cookies komme muss ich euch mal etwas erzählen. Es ist ja schon eine ganze Weile her, dass es hier ein Update gab. Warum? Das weiß ich ehrlich gesagt auch nicht so ganz genau. Was aber mit ein Grund war, ist dass ich ein kleines Backbuch fotografiert und geschrieben habe. Ein Kekse Backbuch um genau zu sein. »Kekse – Knusperfreude süß und herzhaft« mit 50 tollen Kekse Rezepten – da ist sicherlich für jedes Krümelmonster was dabei. Es sind nicht die klassischen Weihnachtsplätzchen, sondern Kekse für’s ganze Jahr. Kekse backen kann man schließlich nicht nur in der Weihnachtszeit. Kekse gehen immer – Schokokekse so oder so. Es gibt Rezepte für schnelle und einfache Kekse, aber auch etwas aufwendigere und sogar ein paar herzhafte. Kekse backen für jede Gelegenheit.
wie kam es dazu?
Was viele vielleicht gar nicht wissen ist, dass ich schon seit einigen Jahren für das Magazin „Die Allgäuerin“ Rezepte entwickle, Food-Fotos mache, Warenkunden dazu schreibe und ganze Menüs zusammenstelle. Ja, jetzt ist es raus. Wenn euch „Die Allgäuerin“ mal über den weg läuft, schaut mal rein. Ein sehr schönes Magazin mit tollen Themen rund ums Allgäu – Berichte und Reportagen über Land, Leute, Natur und Tiere, Gartentipps, tolle Rezepte, Bastelanleitungen, Handarbeiten und vieles vieles mehr.
dann ging es los!
Nach einem Meeting mit meiner Chefredakteurin ging ich mit einem dicken Ordner mit hunderten von Keksrezepten, welche die Leserinnen des Magazins eingesendet hatten, nach hause. Es galt die ca. 50 besten raus zu suchen, nach zu backen, zu optimieren, zu fotografieren, neu zu formulieren, mit Tipps und Tricks zu versehen. Ach ja und ganz viele Menschen mit Keksen glücklich machen, denn bei 50 Rezepten und ein paar Fails zwischendurch ist ne ganz schöne Menge an Keksen angefallen. Aber wer freut sich nicht über ein Beutelchen Kekse, da ist natürlich kein einziger schlecht geworden.
Die vielen Kekse sind übrigens der Grund, warum ich mich an Weihnachten geweigert habe, Plätzchen zu backen. Ich war ja schließlich allen mit 50 Sorten voraus, also durfte sich jemand anderes in die Küche stellen und Vanillekipferl, Spitzbuben und Zimtsterne backen. I was done! Knallhart habe ich das in der Vorweihnachtszeit dann auch durchgezogen, obwohl im Familien- und Freundeskreis glaub ich sogar Wetten abgeschlossen wurden, ob ich das wirklich durchhalte. Zum Leidwesen aller hab ich es wirklich getan. Vor allem meine Schwester hat auch jedes mal Kund getan, dass sie es richtig doof findet. Nächstes Weihnachten kommt bestimmt, wie immer auch ganz unverhofft, da gibt’s dann wieder Plätzchen, versprochen.
Eins meiner liebsten Rezepte aus dem Buch hab ich hier und heute für euch – die Chocolate Chip Cookies. Die gehen einfach immer. Am liebsten noch lauwarm, wenn die Schokolade noch weich ist und natürlich mit einem Glas kalter Milch, so wie sie meine Gastmutter als »little evening treat« gerne mal serviert hat. Yummy in my tummy!
chocolate chip cookies
zutaten
für ca. 40 Stück
350 g Mehl
1 TL Natron
1 TL Salz
300 g Zartbitterschokolade
250 g weiche Butter
225 g Zucker
2 Pack Vanillezucker
2EL Zuckerrübensirup
2 Eier
zubereitung
Den Backofen vorheizen. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen. Das Mehl mit Natron und Salz vermengen. Die Schokolade in grobe Stücke schneiden.
Die weiche Butter mit dem Zucker und dem Zuckerrübensirup 3 Minuten lang aufschlagen. Die Eier einzeln nacheinander unterrühren, nochmals 3 Minuten aufschlagen.
Das Mehl mit einem festen Teigschaber oder Kochlöffel untermischen, dann die Schokoladenstücke untermengen.
Mit dem Eisportionierer Teigbällchen mit reichlich Abstand auf die Backbleche setzen – nicht flach drücken. Nacheinander im vorgeheizten Ofen goldbraun backen.
Backzeit: 10–14 Minuten bei 190 °C Ober-/Unterhitze (170 °C Umluft)
[Für weiche chewy Cookies nur um die 8 Minuten backen. Backzeit hängt auch von der Größe ab, am besten austesten, wie der persönliche Lieblingscookie sein soll.]
Die Cookies sind noch sehr weich, wenn sie fertig sind, deshalb zuerst auf dem Backblech etwas auskühlen lassen, dann auf dem Kuchengitter vollständig auskühlen lassen oder noch leicht warm genießen.
Tipp
Anstelle der Schokoladenstücke einfach auch mal Nüsse [evtl. grob gehackt], Schokotropfen, Schokolinsen oder Mini-Marshmallows untermischen.
wer braucht denn 40 cookies?
Wie, 40 Stück sind zu viele? Das kann nicht sein! Die gehen schneller weg als warme Semmeln. Aber ich kann auch verstehen, wenn man sich selbst vor einem Glas oder eine Dose voll Kekse schützen muss. Haha! Das Rezept lässt sich wunderbar halbieren. Was ich allerdings empfehle ist: Macht das ganze Rezept und friert die Hälfte des Teiges ein, am besten schon vorportioniert. Portioniert den Teig wie oben angegeben mit dem Eisportionierer auf ein Backblech aber anstelle es in den Ofen zu schieben, schiebt ihr es in den Gefrierschrank. Wenn der Teig gefroren ist, dann könnt ihr die Teigbällchen in Gefrierdosen oder -tüten umpacken. So habt ihr immer auch ein paar frische Kekse da, falls spontaner Kaffeebesuch vor der Tür steht. Die gefrorenen Teigbällchen wie im Rezept beschrieben auf dem Blech verteilen und im heißen Ofen backen. Die Backzeit verlängert sich um ein paar Minuten und die Cookies werden meist nicht ganz so flach, aber sie sind frisch und lecker.
warum kekse in blechdosen aufbewahren?
Die Kekse am besten in Blechdosen aufbewahren, im Idealfall schön geschichtet mit Butterbrotpapier dazwischen. Wobei letzteres bei Chocolate Chip Cookies nicht so wichtig ist, die sind robust und kuscheln auch mal gerne. Bei filigraneren Keksen macht es mehr Sinn, sie sorgfältig zu schichten. Meine Cookies dürfen aber auch gerne mal in einem großen Glas chillen, sieht einfach auch hübsch aus. In eine Plastikbox kommen sie allerdings nie, meiner Erfahrung nach werden sie darin schneller weich.
Wenn man die Kekse also richtig aufbewahrt, dann halten sie locker vier Wochen. Naja ok, kommt auf den Krümelmonster-Faktor der im Haus lebenden Personen an. Dose verstecken hilft nämlich nur bedingt, die Spürnasen dieser Spezies können Cookies und Kekse in jedem noch so abgelegenen Winkel aufspüren.
ich habe ja gesagt
Und da gibt’s noch was… nein nein nein, nicht so wie ihr jetzt denkt. Keinen Ring am Finger oder so. Ich bin über meinen Schatten gehüpft und das gaaaanz schön weit. Hat sich angefühlt wie eine tiefe weite Gletscherspalte über die ich hüpfen musste.
Wer mich kennt weiß, dass ich es nicht so gerne mag, mich vor Menschen hin zu stellen und was zu erzählen. Ist so gar nicht mein Ding. Als ich aber gefragt wurde, ob ich Lust hätte einen Backkurs zu dem Backbuch geben möchte, habe ich zwar ein klein wenig gebraucht, aber im Endeffekt hab ich tatsächlich »ja« gesagt. Ich dachte mir, was hab ich schon zu verlieren? Mach es einfach! Es sind zwei mal 3-4 Stunden, wird schon irgendwie hin hauen. Und das hat es! Ich war hinterher dann schon ein bisschen stolz auf mich selbst, dass ich es mich getraut habe.
Aber ich kann es euch sagen, ich war so mega aufgeregt, mir haben die Hände gezittert, als ich die 11 Teilnehmerinnen in Kempten begrüßt habe und beim zweiten Kurs in Memmingen nochmal genauso. Trotzdem waren es zwei schöne Kurse, in denen wir gemeinsam gebacken, gelacht und verkostet haben. Ja, es gab kleine Pannen hier und da, aber alles halb so schlimm. Das Feedback hinterher war die Mühe und Aufregung wert.
Würd ich es wieder tun? Ich denke ja! Man sollte viel öfters einfach mal über seinen Schatten springen. Auch wenn er einem vorkommt wie eine unendlich tiefe Gletscherspalte. Was kann schon passieren, die Jungs mit ihrem gelben Heli kommen schon und ziehen einen wieder raus, oder? Als im TV ist das mal immer so. Haha!
Also falls es sich mal wieder ergibt, dass ich einen Backkurs gebe, dann sag ich euch natürlich auch Bescheid.
So, jetzt ist es raus und ich bin ein klein bisschen aufgeregt das hier zu posten. Aber here we go!
xo.
PS: Hier findet ihr übrigens noch ein weiteres Keksrezept – Wolken-Kekse mit Royal Icing. Da sieht man auch, wie sich meine Handlettering verbessert hat. Ich hatte einen »cringe moment« als ich das Cookiesglas für die Fotos aus dem Regal gezogen habe und das Lettering gesehen habe.