Geht es euch auch so, dass es manchmal einfach eine Scheibe frisches Brot mit Butter sein muss? Keine fancy Superfood Bowl, kein 5-Gänge Menü, keine Molekularküche, etc. – einfach nur ein Butterbrot mit einer schönen Kruste. Und ist es nicht noch viel besser, wenn das Brot selbst gebacken ist und das ganze Haus noch nach frischem Brot duftet? Wenn ihr diese Fragen mit Ja beantwortet habt, dann hab ich heute genau das Richtige für euch – ein tolles Rezept für ein rustikales Roggen-Mischbrot mit Sauerteig und Joghurt – ich verrate euch auch, wie ihr im ganz normalen Backofen eine Kruste wie aus dem Holzofen hin bekommt, denn das ist gar nicht so schwer.
Jetzt muss ich euch aber erst mal noch ein Geständnis machen: Wenn es um Brot geht, bin ich so gar nicht »typisch deutsch« und esse nicht jeden morgen ein Marmeladen- oder Honigbrot und auch nicht jeden Abend ein Käse- oder Wurstbrot. Ich war auch irgendwie die einzige, die in ihrer Zeit in den USA das deutsche Brot nicht so sehr vermisst hat und nicht ständig in der deutsch-italienischen Bäckerei um die Ecke sabbernd an der Auslage hing und das total überteuerte Brot kaufte. Morgens gab’s Cereal, Oatmeal, Waffles oder Pancakes, zum Lunch waren die Sandwiches mit dem weichen amerikanischen Brot so oder so besser, tja und zum Dinner wurde immer gekocht. Also gab es keinen Grund dem Brot nach zu weinen. Man kann ja flexibel sein, oder nicht?Ok, das klingt jetzt irgendwie so, als ob ich Brot total überbewertet finde und ist eher kontraproduktiv für das was ich hier eigentlich machen sollte.
Backen im Gusseisentopf
Jetzt aber endlich mal zum Rezept…
roggen-mischbrot mit sauerteig und joghurt
zutaten
180 ml lauwarmes Wasser
zubereitung
In einer kleinen Schale das lauwarmes Wasser mit dem Zucker verrühren, die Hefe darin auflösen und in die Mulde im Mehl gießen. Den Sauerteig und den Joghurt dazu geben und alles zu einem glatten Teig verkneten – ca. 7 Minuten lang gut von Hand durchkneten.
Etwas Mehl in die Schüssel geben, den Teig hinein geben und mit einem Küchentuch zugedeckt 30 Minuten an einem warmen, zugluftfreien Ort gehen lassen.
Den Teig nochmals gut durchkneten, auf einem gut mit Mehl bestäubten Brett mit einem Küchentuch bedeckt weitere 60 Minuten gehen lassen. Nach 30 Minuten den Gusstopf mit Deckel in den Backofen auf das Gitter [zweitunterste Schiene] stellen und den Backofen und den Topf auf 230° C Ober/Unterhitze vorheizen.
Den Teig mehrere Male vorsichtig etwas einschneiden, vorsichtig in den vorgeheizten Topf legen, Deckel drauf und 30 Minuten backen, den Deckel entfernen und weitere 15 Minuten backen.
Das Brot aus dem Ofen nehmen und auf einem Gitter abkühlen lassen.TIPP
Da es beim [Hefe-]Teig immer etwas auf das Mehl ankommt, wieviel Wasser man braucht, lass ich meist eine kleine Tasse Mehl (in dem Fall vom Weizenmehl) noch beiseite stehen und knete dann nur so viel davon unter, wie wirklich nötig ist. Es ist einfacher noch Mehl zu einem etwas klebrigen Teig hinzuzufügen als zusätzliche Flüssigkeit in einen zu trockenen Teig einzukneten. Das mach ich vor allem bei neuen Rezepten, weil es mir schon ab und an mal so gegangen ist, dass ich weniger Mehl als angegeben benötigt habe.
Wer übrigens keinen Gusseisentopf hat, kann das Brot auch mit einer feuerfesten Schüssel Wasser im Backofen backen – 15 Minuten bei 230°C Ober/Unterhitze und dann weitere ca. 30 Minuten bei 200°C Ober/Unterhitze.
Das Brot ist übrigens fertig gebacken, wenn es »hohl« klingt wenn man an die Unterseite klopft.
Was mögt ihr eigentlich so am liebsten auf frischem Brot? Einfach nur Butter? Marmelade? Nussnougatcreme? Käse? Wurst? Fancy Brotaufstriche?Da würde ich zu keiner Option pauschal nein sagen, aber ab und zu ist etwas ganz simples wie Butter, ein paar Schnittlauchröllchen und eine gute Prise Yetisalz einfach das beste. Das hat mein Dad uns früher schon zum Vesper gemacht und ich esse es heute noch total gerne.
Das Brot ist übrigens auch ein tolles Mitbringsel zu jeder Grillparty oder natürlich zum Einzug – ihr wisst schon Brot und Salz…
Das war’s dann heute auch von mir.
Habt noch eine tolle restliche Woche und morgen einen schönen Feiertag.
xo.
Oh wie lecker das aussieht! Vor Sauerteig hab ich ja immer noch den größten Respekt… Hab noch gar nicht dran gedacht den "fertig" zu kaufen. Wo kaufst Du den Teig denn ein?
Und Schnittlauchbrot liebe ich ja auch!! hach. Ich muss auch unbedingt mal wieder Brot backen. lecker!
Liebe Grüße, Yvonne
Vielen Dank, liebe Yvonne. Den Sauerteig habe ich aus dem Supermarkt – z.B. von Seitenbacher gibt es ihn in im Doppelpack. Irgendwann möchte ich mich aber mal selbst ran wagen und einen ansetzen [steht schon seit einer Weile auf meiner Kitchen-Bucket-List].
Ganz liebe Grüße zurück.
xo.